Krisenkommunikation: Die Bedeutung von Offenheit und Transparenz
Wenn eine Organisation nicht sofort nach dem Auftreten eines Ereignisses kommunikativ aktiv wird, öffnet sie Tür und Tor für Spekulationen. Gerüchte, Schuldzuweisungen und Verdächtigungen können sich auf diese Weise leicht verbreiten.
In den Medienberichten wird oft das Prinzip "Schuldig bis zum Beweis des Gegenteils" angewandt, bis der Sachverhalt endgültig geklärt ist. Dies trifft besonders zu, wenn Verantwortliche sich zurückhalten oder mit einem knappen "Kein Kommentar" reagieren.
Gerüchten und Spekulationen kann man nur durch zeitnahe Informationen entgegentreten. Dies gilt sowohl intern gegenüber den eigenen Mitarbeitern als auch extern gegenüber verschiedenen Interessengruppen. In Krisensituationen ist es entscheidend, dass die Organisation innerhalb kürzester Zeit nach dem Ereignis bereit ist zu kommunizieren, Offenheit und Transparenz gegenüber den Medien zeigt und uneingeschränkt mit den zuständigen Behörden zusammenarbeitet.
Damit die Kommunikation in der Krise nicht scheitert, kommt es nicht nur darauf an, was passiert ist, sondern wie man mit dem Ereignis und seinen Auswirkungen umgeht: Es ist wichtig zu zeigen, dass die Lage erkannt wurde und Maßnahmen ergriffen werden, um Aufklärung zu betreiben, die Behörden zu unterstützen, die eigenen Sicherheitskonzepte zu überprüfen und sicherzustellen, dass sich ähnliche Vorfälle nach bestem Wissen und Gewissen nicht wiederholen können. Glaubwürdig auftreten und Vertrauen schaffen sind von entscheidender Bedeutung, da sonst das über viele Jahre aufgebaute positive Image der Organisation und die Reputation der Verantwortlichen in kürzester Zeit vollständig zerstört werden können.
Der akuten Krise folgt oft eine noch größere Krise – die Kommunikations- oder Vertrauenskrise mit unabsehbaren Folgen.